Die Geburt Jesu in Bethlehem
ist keine einmalige Geschichte,
sondern ein Geschenk,
das ewig bleibt.
Martin Luther (1483-1546)
Wahre Weihnacht
Kurz vor dem Heiligen Abend saßen die Tiere des Waldes beisammen und diskutierten über Weihnachten. In der gemütlichen Runde kam plötzlich Streit darüber auf, was wohl die Hauptsache an Weihnachten sei. „Logisch, der Gänsebraten“, rief der Fuchs, „was wäre Weihnachten ohne Gänsebraten!“ „Schnee“, sagte das Reh, „ganz viel Schnee!“ Und es schwärmte verzückt: „Wunderschöne weiße Weihnachten!“ „Ich möchte ein schönes Weihnachtslied singen, damit es schön besinnlich ist“, zwitscherte die Amsel. „Ohne klangvolle Musik ist es für mich kein festliches Weihnachten.“ Auch die anderen kamen zu Wort und äußerten, was für sie wichtig sei. Ein Tannenbaum, Kerzenschein, eine schummrig und gemütliche Stimmung sei das Wichtigste. Wiederum gab es Tiere, denen es auf etwas ganz anderes ankam.
Da meldete sich plötzlich die Schnee-Eule zu Wort. Alle horchten ... „Tiere, für jeden mag Weihnachten mit bestimmten, materiellen Dingen zu tun haben, für jeden mag dies etwas anderes sein, doch der tiefere Sinn vom Heiligen Abend ist die Geburt des Christkindes. Es geht um Jesus. Es geht um unsere Zukunft. Und darauf wollen wir uns gemeinsam freuen. Das ist Weihnachten!”
„Übrigens“, fragte der Esel: „Wissen das die Menschen eigentlich?“
Johann Wolfgang Goethe
Weihnachtsevangelium nach Lukas
In jenen Tagen erließ Kaiser Augustus den Befehl, alle Bewohner des Reiches in Steuerlisten einzutragen. Dies geschah zum ersten Mal; damals war Quirinius Statthalter von Syrien. Da ging jeder in seine Stadt, um sich eintragen zu lassen. So zog auch Josef von der Stadt Nazaret in Galiläa hinauf nach Judäa in die Stadt Davids, die Betlehem heißt; denn er war aus dem Haus und Geschlecht Davids. Er wollte sich eintragen lassen mit Maria, seiner Verlobten, die ein Kind erwartete.
Als sie dort waren, kam für Maria die Zeit ihrer Niederkunft, und sie gebar ihren Sohn, den Erstgeborenen. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil in der Herberge kein Platz für sie war.
In jener Gegend lagerten Hirten auf freiem Feld und hielten Nachtwache bei ihrer Herde. Da trat der Engel des Herrn zu ihnen und der Glanz des Herrn umstrahlte sie. Sie fürchteten sich sehr, der Engel aber sagte zu ihnen: „Fürchtet euch nicht, denn ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Messias, der Herr. Und das soll euch als Zeichen dienen. Ihr werdet ein Kind finden, das, in Windeln gewickelt, in einer Krippe liegt.” Und plötzlich war bei dem Engel ein großes himmlisches Heer, das Gott lobte und sprach: „Verherrlicht ist Gott in der Höhe und auf Erden ist Friede bei den Menschen seiner Gnade.“