Tiroler fühlen sich mehr von Erdbeben bedroht, als von Hochwasser, Muren und Lawinen!
INNSBRUCK (2015-06-18) – Nach den Unwettern im Sellrain- und Paznauntal führte die TIROLER VERSICHERUNG eine Online-Umfrage zu den Themen „Naturgewalten, Risikobewusstsein und Sicherheitsempfinden“ durch. Dabei wurden Tiroler Gemeinden sowie in Tirol lebende Personen zu ihrer Risikoeinschätzung von Naturgewalten, ihrem Wissen betreffend Katastrophenhilfe und ihrem aktuellen Versicherungsstatus befragt. Die Ergebnisse wurden am Donnerstag in Innsbruck präsentiert.
Nur eine Woche nach der verheerenden Hochwasserkatastrophe in mehreren Orten Tirols, initiierte die TIROLER VERSICHERUNG eine Online-Umfrage unter Tirols Gemeinden und Privatpersonen. Von den 279 Gemeinden nahmen 111 (40 %) an der Umfrage teil, 213 Privatpersonen taten ebenso ihre Meinung kund. Die Ergebnisse sind teils verwunderlich, denn der überwiegende Teil der Tirolerinnen und Tiroler sieht sich in erster Linie von Erdbeben gefährdet und nicht, wie man vermuten möchte, von Hochwasser, Muren und Lawinen.
62 % der befragten Tiroler Privatpersonen halten die Gefahr eines Erdbebens für möglich bzw. sehr gut möglich. Bei Muren sind es 42,8 %, bei Hochwasser lediglich 42 % und bei Lawinen 17,4 %. Bei den Gemeinden liegen als größte mögliche Bedrohung Muren mit 50,4 % (möglich bzw. sehr gut möglich) an erster Stelle, gefolgt von Hochwasser (46,8 %), Erdbeben (41,4 %) und Lawinen (18,9 %).
Bei der Einschätzung von alltäglichen Gefahren nannten die Privatpersonen Hagel (95,3 % möglich bzw. sehr gut möglich), vor Sturm (92 %), Feuer (90,6 %) und Blitzschlag (86,4 %). Bei den Gemeinden wird die Wahrscheinlichkeit von Hagel (92,8 %) gefährlicher eingestuft als jene von Feuer (87,4 %), Sturm (82,8 %) und Blitzschlag (82 %).
Befragt zur Einschätzung ihres persönlichen Versicherungsschutzes bei Schäden durch Naturgefahren, meinen 61,5 % der Privatpersonen bei Feuer/Brand komplett abgesichert zu sein, gefolgt von Blitzschlag, Sturm und Hagel. Schlusslichter sind Hochwasser, Muren, Erdbeben und Lawinen. Interessant ist, dass bei letzteren vier Gefahren mehr als ein Drittel der Befragten nicht weiß, ob sie gegen diese Schäden versichert sind. Ähnlich verhält es sich bei den Gemeinden.
Bei der Einschätzung über Hilfen aus dem Katastrophenfonds tun sich Privatpersonen schwerer als Gemeinden. 54 % der Privatpersonen geben an hier überhaupt nicht Bescheid zu wissen, bei den Gemeinden sind es 39 %. Richtig eingeschätzt werden die Abdeckungen von Schäden durch Zahlungen aus dem KAT-Fonds nur von 19 % der Privatpersonen, bei den Gemeinden sind es immerhin an die 48 %.
Auf die Frage, ob Schäden durch Naturgefahren über eine Pflichtversicherung ähnlich der KFZ-Haftpflicht abgedeckt werden sollten, sind immerhin 63 % (27 % nein) der Privatpersonen, aber nur 41 % (37 % nein) der Gemeinden für eine solche gesetzliche Absicherung.
Hintergrundinfo:
Schäden durch Naturkatastrophen sind sowohl in der Eigenheim- als auch in der Haushaltsversicherung – je nach Versicherungsunternehmen und Produkt – jeweils mit Beträgen zwischen zirka 3.000 und 10.000 Euro prämienfrei gedeckt.
Das Thema Hochwasser- und Katastrophenvorsorge beschäftigt die TIROLER VERSICHERUNG aufgrund ihres Kernmarktes in alpiner Lage seit jeher.
Mit dem auf die heimischen Gefahren angepassten Versicherungsprodukt „H.E.L.P. alpin“ hat die TIROLER schon vor 15 Jahren ein entsprechendes Versicherungs-produkt auf den Markt gebracht.
Durchschnittlich sind in Tirol nur etwa fünf Prozent gegen durch Naturkatastrophen verursachte Schäden versichert, bei den Kunden der TIROLER VERSICHERUNG sind es immerhin an die zwölf Prozent!
Interessant: Obwohl die TIROLER nach dem Hochwasser von 2005 sämtliche Kunden schriftlich informierte, dass im Normalfall bei solchen Katastrophen nur eine sehr geringe, wie oben beschriebene, Deckung bestehe, es aber eine eigene Versicherung für Schäden durch Naturgewalten gebe, war die Reaktion der Versicherungsnehmer „recht überschaubar“.