INNSBRUCK, 28. September 2017 – Die Heizsaison beginnt und damit steigt auch die Gefahr von Bränden. Allein im heurigen Jahr sind bei Bränden bereits vier Menschen ums Leben gekommen. In vielen Fällen können Rauchwarnmelder Schlimmeres verhindern und Leben retten. Das Land Tirol, die TIROLER VERSICHERUNG und der Landesfeuerwehrverband starten deshalb eine Informationsoffensive zur Nachrüstung von Wohngebäuden mit Rauchwarnmeldern.
Eine Ausrüstung von Neubauten mit Brandmeldeanlagen ist seit dem 1.12008 verpflichtend vorgeschrieben. „90 Prozent der 160.000 Wohngebäude in Tirol wurden vor diesem Datum errichtet und sollten zur Sicherheit der Bewohnerinnen und Bewohner mit Rauchwarnmeldern nachgerüstet werden. Denn Rauchwarnmelder können Leben retten“, appelliert Sicherheitsreferent LHStv. Josef Geisler auch als Vorsitzender der Landesstelle für Brandverhütung an die Eigenverantwortung. Eine Nachrüstung sei technisch unkompliziert und kostengünstig möglich. Rauchwarnmelder sollten in allen Räumen und Gängen mit Ausnahme von Küche und Bad angebracht werden. Besonders einfach und wartungsfrei sind batteriebetriebene Geräte mit einer Lebensdauer von zehn Jahren. Damit können Brände frühzeitig und vor allem auch nachts rechtzeitig bemerkt werden.
Einfach und kostengünstig
„Versicherungsgesellschaften können immer nur den finanziellen Schaden ersetzen, niemals aber menschliches Leid lindern. Als einziger Universalversicherer mit Hauptsitz in Tirol fühlen wir uns deshalb verpflichtet, Maßnahmen und Hilfsmittel zur Vermeidung von Gefahrenquellen und Unfällen aufzuzeigen. Dass Rauchwarnmelder bei Brandereignissen Todesfälle vermeiden können, ist ausreichend erwiesen. Wir haben bereits vor einiger Zeit begonnen, alle 350 Wohnungen in unserem Eigentum durch Professionisten flächendeckend mit hochwertigen Rauchwarnmeldern auszustatten – spätestens Ende des Jahres wird dies abgeschlossen sein“, so der Vorstandsvorsitzende der TIROLER VERSICHERUNG V.a.G. Walter Schieferer.
Giftige Rauchgase als Todesursache
Drei Brandtote, 25 Brandverletzte und eine Schadenssumme von über 23 Millionen Euro weist die Brandstatistik für das Jahr 2016 aus. Die überwiegende Zahl der Todesfälle könnte durch die Installation von Rauchwarnmeldern verhindert werden, sind sich die Experten einig. Ein Brand lässt sich in drei Phasen beschreiben. Die erste Phase ist der Initial- oder Schwelbrand abhängig von der Sauerstoffkonzentration, die zweite Phase ist ein lokaler Brand, der die Luft im Raum sehr stark aufheizt. Bei der dritten Phase kommt es zu einer explosionsartigen Brandausbreitung.
Bereits in der Entstehungsphase eines Brandes kommt es zur Bildung eines höchst giftigen Gemischs (Kohlenmonoxid und Cyanid), das bereits nach 30 Sekunden zur Bewusstlosigkeit führt. „Die meisten Brandopfer kommen nicht durch Flammen, sondern durch Rauchgase ums Leben“, weiß Landesfeuerwehrkommandant Peter Hölzl. Über 3.000 Mal sind die Freiwilligen Feuerwehren in Tirol im vergangenen Jahr zur Brandeinsätzen ausgerückt. Dabei standen rund 27.000 Feuerwehrmänner und -frauen über 46.000 Stunden im Einsatz.
Vier von zehn Bränden werden durch offenes Licht und Feuer verursacht. Beim Einheizen von Kachel- oder Kaminöfen sowie beim Umgang mit Kerzenlicht in der Advents- und Weihnachtszeit ist deshalb besondere Vorsicht geboten.
Ein kleiner Tipp:
- Richtige Auswahl beim Brennstoff (Holz locker im Brennraum schlichten)
- Keine Abfälle oder Hausmüll
- Luftzirkulation sichern (Drosselung nach Bildung des Glutstocks
- Brennende Kerzen sowie offenes Licht mit Kindern und Haustieren niemals unbeaufsichtigt lassen
(Quelle: Medieninformation, Eduard-Wallnöfer-Platz 3, 6020 Innsbruck, ÖSTERREICH / AUSTRIA - http://www.tirol.gv.at)