Naturgewalten und alltägliche Gefahren
51 % der Befragten fühlen sich von Erdbeben, 39 % von Hochwasser, gut ein Viertel von Muren bedroht, wiederum ein Fünftel sieht in Lawinen eine Gefahr. Vergleicht man die jetzigen Studienergebnisse mit Werten einer Studie aus dem Jahr 2005, ergibt sich eine stärkere Wahrnehmung der Bedrohung durch Erdbeben (+13%) und Lawinen (+8%), während keine signifikanten Veränderungen im Bezug auf Muren (0%) und Hochwasser (+2%) erkennbar sind. „Fragt man die Tiroler nach ihrer persönlichen Bedrohung durch alltägliche Gefahren, zeigt sich, dass Feuer und Hagel mit ca. 90 % die größten Gefahren darstellen, gefolgt von Einbruch mit 80 %. Drei Viertel der Befragten beurteilen Sturm und Blitz als sehr reale Gefahr“, erläutert Niklas Streng, Student am MCI Management Center Innsbruck.
Staatliche Katastrophenhilfe, persönlicher Versicherungsschutz
Drei Viertel der Befragten wissen nicht, in welchem Umfang der Katastrophenfonds im Falle einer Naturkatastrophe für Schäden aufkommt. Nur 13 % können ein realistisches Urteil treffen. Den größten persönlichen Versicherungsschutz sehen die Befragten bei Feuer. 71 % geben an, dass Feuer-/Brandschäden zur Gänze/Hälfte durch ihre persönliche Versicherung gedeckt sind. Auch gegen Blitz, Hagel, Sturm und Einbruch fühlen sich die Tiroler überwiegend gut versichert. „Gegen Naturgewalten glauben die Tiroler schlechter versichert zu sein. 42 % der Befragten sehen sich zur Gänze/Hälfte von ihrer Versicherung gegen Hochwasserschäden geschützt“, unterstreicht Dennis Schädle, Mitglied der MCI Projektgruppe. Laut TIROLER Vorstand Mag. Franz Mair sind tatsächlich nur knapp 7 % der Eigenheimbesitzer im Falle eines Hochwassers ausreichend versichert.
Verzicht oder Zusatz
Personen, die ihren persönlichen Versicherungsschutz positiv bewerten, sind verheiratet, älter als 35 Jahre und leben in einer Eigentumswohnung bzw. einem Einfamilienhaus. Lediglich ein Viertel der 18- bis 25-Jährigen und nur ein Drittel der allein stehenden bzw. in einer Partnerschaft lebenden Personen fühlen sich gut abgesichert. Im Falle von Kosteneinsparungen würden sich 40 % der Befragten von der KFZ-Kaskoversicherung trennen. Wäre zusätzliches Geld vorhanden, würden die Tiroler dieses in eine Lebens-, private Pensions- oder Krankenzusatzversicherung investieren.
Über die Studie
Für die Studie wurden 239 in Tirol lebende Personen ab 18 Jahren zu ihrer persönlichen Gefahrenwahrnehmung und Risikoeinschätzung durch Naturgewalten, ihrem Wissen über Katastrophenhilfe und ihrem aktuellen Versicherungsstatus befragt. Das Durchschnittsalter der Befragten liegt bei 33 Jahren, Frauen und Männer sind in der Stichprobe in gleichem Ausmaß vertreten. Die Befragung wurde zwischen Mitte Mai und Mitte Juni sowohl online als auch persönlich durchgeführt. Bewohner aller neun politischen Bezirke sind in der Stichprobe vertreten. Knapp 60 % der Befragten geben an, Eigentümer der von ihnen genutzten Immobilie zu sein. „Um den Anforderungen unserer Versicherungsnehmer gerecht zu werden, benötigen wir Informationen über deren aktuellen Versicherungsbedürfnisse. Für uns ist es von Bedeutung, ob aktuelle Geschehnisse wie z.B. Hochwasser und damit verbundene Risiken das Versicherungsgeschäft beeinträchtigen oder nicht“, unterstreicht Mag. Franz Mair, Vorstand der TIROLER VERSICHERUNG.
Ab in die Praxis
Das MCI Management Center Innsbruck legt besonderen Wert auf die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis und arbeitet mit verschiedenen Wirtschaftsunternehmen zusammen. In Zusammenarbeit mit den Unternehmen vertiefen die Studierenden der verschiedenen Bachelor- und Masterstudien ihr Wissen und können dabei das Gelernte unmittelbar in die Praxis umsetzen. Die Studierenden profitieren vielfach von diesen Praxisprojekten. Prof. (FH) Johannes Dickel, Hochschullektor und Bereichsleiter Marketing ‚Management & Recht’, der die Studierenden auf den Auftrag vorbereitet und sie während der Durchführung gecoacht hat, freut sich deshalb ganz besonders über die zustande gekommene Kooperation zwischen dem Finanzdienstleister und der Hochschule und den positiven Projektabschluss.