Klimawandel, Pandemie, Wirtschaftskrise, Krieg. Wir leben in herausfordernden Zeiten. Wie sicher fühlen sich Tirolerinnen und Tiroler in Hinblick auf Naturereignisse? Laut einer repräsentativen Studie der Vereinigung österreichischer Länderversicherer (VÖL) blicken Herr und Frau Tiroler grundsätzlich positiv in die Zukunft: 58 Prozent der Befragten geben an, keine Angst vor der Zukunft zu haben. Ein erster Eindruck, der jedoch täuscht. Denn fast die Hälfte der Menschen in Tirol fühlt sich vom Klimawandel bedroht. Anhaltende Hitzewellen und damit verbundene Dürren sieht man in Zukunft als größte Gefahr, Überschwemmungen folgen dahinter, während Hagel oder Waldbrände nur im Mittelfeld rangieren. Einzig bei Hausbesitzern schlägt das Sturm- und Hagelthema deutlicher auf. „Laut unserer Studie sind 64 % der Menschen der Überzeugung, dass dramatische Wetter-Ereignisse in den letzten Jahren deutlich zugenommen haben. Und die Menschen in Tirol ordnen das ganz klar dem Klimawandel zu“ stellt Franz Mair, Vorstandsdirektor der TIROLER VERSICHERUNG fest.
Konkret: 78 % jener Befragten, denen eine Häufung von Naturereignissen aufgefallen ist, sehen die Ursache dafür im Klimawandel. Im Österreich-Vergleich zeigt sich ein Ost-West-Gefälle: Die Bedrohung durch Hitzewellen wird in Tirol weniger dramatisch gesehen, dafür fühlen sich die Tiroler*innen von großen Schneemassen/Lawinenabgängen und Überflutungen stärker bedroht. „Gerade beim Thema ,Überflutungen‘ hat sich die Wahrnehmung deutlich verändert. Das war vor 20 Jahren in Tirol noch kein großes Thema. Doch Bodenversiegelung und Starkregen verursachen inzwischen alljährlich größere und kleinere innerörtliche Überflutungen, das registrieren die Menschen“, analysiert Franz Mair.
Frauen und Jüngere sind vor allem beim Thema Klimawandel ängstlicher, deutlich mehr Gelassenheit zeigt sich ab 50 Jahren, während Personen bis 29 Jahre am stärksten besorgt sind. Rund ein Drittel – vorrangig Frauen – stellt bei der erlebten Bedrohung die eigene Gesundheit und Sicherheit in den Fokus, Männer denken hingegen vermehrt an die Bedrohung von Hab und Gut.
Die gute Nachricht: Wer vorsorgt, blickt positiver in die Zukunft. Insgesamt fühlen sich mehr als die Hälfte der Tiroler*innen gegen Naturereignisse (finanziell) gut abgesichert. Spannend dabei ist, dass trotz der Wahrnehmung sich häufender Naturkatastrophen die Angst vor Feuer bzw. einem Brand bei den Tiroler*innen nach wie vor am größten ist. Hier ortet Franz Mair ein über Jahrzehnte gewachsenes Bewusstsein: „Gerade die Länderversicherer sind ja als „Brandschaden-Versicherungen gegründet worden, um die Menschen vor dem Ruin in Folge von Bränden zu bewahren. Und seit der Gründung vor 200 Jahren hat die TIROLER viel Wert auf Präventionsarbeit gelegt. Offenbar erfolgreich, wie das große Bewusstsein der Menschen in Tirol für die Gefährdung durch Feuer zeigt.“
Darüber hinaus halten die Tirolerinnen und Tiroler auch die finanzielle Absicherung für Sturm- und Hagelereignisse für sehr wichtig.
Im Rahmen der Studie wurde auch abgefragt, ob Tirolerinnen und Tiroler über die Leistungen des Katastrophenfonds des Bundes informiert sind. Mehr als 70 Prozent der Befragten wissen, dass im Fall von Katastrophenschäden nur ein Teil des Schadens durch öffentliche Gelder gedeckt ist.
Die Mitglieder der VÖL setzen seit vielen Jahren auf umfassende Information zu unterschiedlichen relevanten Versicherungsthemen. In diesem Zusammenhang findet der diesjährige Tag der Sicherheit am Florianitag (4. Mai) zum bereits 16. Mal statt. Mit dem landesweiten Aktionstag setzen die sechs Länderversicherer, darunter die TIROLER, ein gemeinsames Zeichen für mehr Sicherheit in Österreich.
Über die Vereinigung Österreichischer Länderversicherer
Die Vereinigung ist das Netzwerk der sechs in Österreich tätigen Länderversicherer (Kärntner Landesversicherung, Grazer Wechselseitige Versicherung, Niederösterreichische Versicherung, Oberösterreichische Versicherung, Tiroler Versicherung und Vorarlberger Landesversicherung). Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen über 3.650 MitarbeiterInnen in sechs Zentralen sowie rund 200 Kundenbüros und betreuen etwa 1,65 Millionen Kund*innen mit über 6,55 Millionen Verträgen.
Zur Studie
Die Studie zur Wahrnehmung von Naturereignissen in der österreichischen Bevölkerung wurde von der VÖL beauftragt und vom MARKET INSTITUT, Marktforschungs GmbH & Co KG, Linz, erstellt. Die Befragung wurde mithilfe von online Interviews durchgeführt. Die befragten Personen entsprechen in ihrer Zusammensetzung der repräsentativen österreichischen Bevölkerung ab 16 Jahren.