Tag der Sicherheit 2016: Schützenhilfe für den Schutzengel

v.l.n.r: Mag. Franz Mair, Dr. Jürgen Oberladstätter, Dr. Walter Schieferer

Jeder 2. Unfall von Kindern passiert in den eigenen 4 Wänden

Wer die wilde Entschlossenheit und Kreativität von Kindern kennt, wenn es darum geht, an spitze, scharfe oder brandheiße Gegenstände zu gelangen oder sich von irgendwo in die Tiefe zu stürzen, der ahnt, dass Schutzengel einen knallharten Job haben. Und wenn man weiß, dass sich in Österreich trotzdem alle drei Minuten ein Kind verletzt, wird klar, dass die geflügelten Beschützer mehr Unterstützung brauchen als Gottvertrauen alleine. Schon weil Kinder keine Flügel haben. Etwa alle drei Wochen stürzt in Österreich ein Kind aus einem Fenster. Ein verschließbarer Fenstergriff kann dieser tödlichen Gefahr einen Riegel vorschieben.

Tödliche Gefahr für Kinder

Im Mai erblüht die Natur und bei angenehmen Temperaturen genießen wir die herrlich frische Luft durchs weit geöffnete Fenster. Aber Achtung! Ein offenes oder ungesichertes Fenster stellt für Ihr Kind eine tödliche Gefahr dar. Ihr Nachwuchs möchte nur die Umwelt entdecken, aber schon ein unbeobachteter Moment kann ausreichen um den Halt zu verlieren und in die Tiefe zu stürzen. Laut Statistik des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV) passiert ein solcher Unfall in Österreich im Schnitt alle drei Wochen. Unfallchirurg Dr. Jürgen Oberladstätter (Sanatorium Kettenbrücke): „Die Folgen eines Sturzes sind fatal und reichen von Prellungen sowie Knochenbrüchen bis hin zu lebensgefährlichen Verletzungen. Schon aus zwei Metern Höhe könnte ein ungebremster Sturz auf den Kopf für ein Kleinkind tödlich enden.“ 2015 kam es in diesem Zusammenhang zu zwei Todesfällen, elf Kinder wurden zum Teil schwer verletzt. Dr. Oberladstätter: „Besonders gefährdet sind Kinder unter fünf Jahren: Sie machen rund siebzig Prozent der Fenstersturz-Opfer aus, ein Viertel davon wiederum sind Kinder im Alter von drei Jahren.“

Unterschätzte Gefahr in den eigenen 4 Wänden

Aus Sicht der Eltern besteht die größte Unfallgefahr für Kinder zu 60 % im Verkehr, doch tatsächlich sind es nur 5 %. Verletzungen durch Stürze halten Eltern nur zu 15 % für möglich, tatsächlich sind es aber ernüchternde 58 %. Fast die Hälfte (46 %) aller Unfälle von Kindern unter fünf Jahren passieren in den eigenen vier Wänden, weitere 22 % in der unmittelbaren Wohnumgebung. Nur fünf Prozent – also lediglich jeder 20. Kinderunfall in diesem Alter – geschehen auf einer öffentlichen Verkehrsfläche, die wir immer als primäre Gefahrenquelle wahrnehmen. Die häufigste Unfallart ist der Sturz, wobei 6 % der Unfälle bleibende Schäden hinterlassen.

Sicherheit gehört für die Kleinen ganz groß geschrieben

Kaum zu glauben: Die verletzten Kinder waren zum Zeitpunkt des Unfalls in den meisten Fällen nicht allein zu Hause! Die Aufsichtspersonen hielten sich in unmittelbarer Nähe oder in einem Nebenraum auf. Dazu Dr. Walter Schieferer, Vorstandsvorsitzender der TIROLER VERSICHERUNG: „Schon ein kurzer Moment, in dem wir unser Kind bei geöffnetem Fenster oder offener Balkontür unbeaufsichtigt lassen, kann für einen folgenschweren Unfall ausreichen. Deshalb appellieren wir an alle Eltern: Unterschätzen Sie nicht die Gefahr – auch wenn ihr Kind noch klein ist!“. Denn der neugierige Nachwuchs findet Wege, um in die Höhe eines Fensters zu gelangen. Ob Sessel oder Schaukelpferd – Kinder sind kreativ und nutzen alles als Kletterhilfe um ans Fenster zu kommen.

Gefahren ausschalten

Um dennoch nicht auf regelmäßige Frischluftzufuhr verzichten zu müssen bietet sich der Einbau eines verschließbaren Fenstergriffes an. Damit kann das gesicherte Fenster nicht weiter als zehn Zentimeter geöffnet werden. Eine Sicherheitsvorkehrung, die von der Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer sowie der TIROLER VERSICHERUNG unterstützt wird. „Im Rahmen unserer Aktion zum Tag der Sicherheit verteilen wir Sicherheits-Fenstergriffe an unsere KundInnen. Diese können schnell und einfach angebracht werden und schützen so das Leben unserer Kinder“, erklärt Mag. Franz Mair, Vorstandsdirektor der TIROLER. Die Fenstergriffe sind in Tirol – solange der Vorrat reicht – bei den TIROLER-Beratern sowie in allen TIROLER Kundenbüros für TIROLER Kunden kostenlos erhältlich. Dabei ist jedoch zu beachten, dass diese auch fachgerecht eingesetzt werden, denn, so Mair: „Die beste Sicherung hilft nicht, wenn das Fenster dann zum Lüften wieder weit offenbleibt!“

Weitere Sicherheitstipps

  • Einfache Sicherheitsmaßnahmen schützen das Leben Ihres Kindes. Deshalb finden Sie hier einige Tipps zur Unfall-Prävention:
  • Lassen Sie Ihr Kind beim Lüften niemals unbeaufsichtigt! Nehmen Sie Ihr Kind auch mit, wenn Sie den Raum verlassen!
  • Beseitigen Sie potentielle „Kletterhilfen“in der Nähe von Fenstern und Balkontüren! Sessel, Tische oder Ähnliches werden von Ihrem Kind als Aufstiegshilfe genutzt.
  • Denken Sie auch beim Fensterputzen an die Gefahr eines Fenstersturzes und lassen Sie Ihr Kind keinen Moment unbeobachtet!
  • Legen Sie nichts auf Fensterbretter oder Balkonbrüstungen, das für Ihr Kind ein Anreiz sein könnte!
  • Bringen Sie altersgemäße Fenstersicherungen an Ihre Fenster und Balkontüren an!

Die Gefahr in Zahlen

  • Durchschnittlich alle drei Wochen stirbt in Österreich ein Kind bei einem Unfall, alle drei Minuten wird eines verletzt.
  • 58 % aller Verletzungen entstehen bei Stürzen.
  • Fast die Hälfte (46 %) aller Unfälle von Kindern unter fünf Jahren passieren in den eigenen vier Wänden, weitere 22 % in der unmittelbaren Wohnumgebung. Nur fünf Prozent – also nur jeder 20. Kinderunfall in diesem Alter – geschehen auf einer öffentlichen Verkehrsfläche, die wir immer als Gefahrenquelle Nummer 1 wahrnehmen.
  • 6 % der Unfälle hinterlassen bleibende Schäden.
  • Einfache Präventionsmaßnahmen wie Fenstersperren, Treppenschutzgitter oder Stockbettsicherungen schützen effektiv.

Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer und ihr Tag der Sicherheit

Die Vereinigung ist das Netzwerk der sechs in Österreich tätigen Länderversicherer (TIROLER VERSICHERUNG, Kärntner Landesversicherung, Grazer Wechselseitige Versicherung, Niederösterreichische Versicherung, Oberösterreichische Versicherung, und Vorarlberger Landesversicherung). Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen über 3.550 MitarbeiterInnen und betreuen rund 1,5 Mio. KundInnen. Mit dem alljährlich stattfindenden Tag der Sicherheit setzen die Österreichischen Länderversicherer ein Zeichen für mehr Sicherheit im Land.

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