Gefahr Badespaß: Ertrinken ist häufigste Todesursache bei Kleinkindern!

Von links: Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol Adolf Schinnerl und TIROLER Vorstandsduo Walter Schieferer und Franz Mair.

Unaufmerksamkeit kann lebensgefährlich sein

Wussten Sie, dass Ertrinken in Österreich die häufigste Todesursache bei Kleinkindern im Alter zwischen zwei und vier Jahren ist? Dr. Walter Schieferer, Vorstandsvorsitzender der TIROLER VERSICHERUNG: „Besonders bedenklich ist, dass 90 Prozent aller Ertrinkungsunfälle im unmittelbarer Nähe von Erwachsenen passieren! Schon ein kurzer Moment der Unaufmerksamkeit kann höchste Lebensgefahr bedeuten. Ertrinken passiert rasch und lautlos, Ertrinkende können meist nicht mehr um Hilfe rufen.“

Kleinkinder sind aufgrund des sogenannten „Todstellreflexes“ besonders gefährdet. Dazu der ärztliche Leiter Rettungsdienst des Landes Tirol und Landesfeuerwehrarzt Dr. Adolf Schinnerl: „Gerät ihr Gesicht unter Wasser, verharren sie reglos und können den Kopf nicht mehr heben. Nach drei Minuten unter Wasser können bereits schwere Gehirnschäden auftreten, Behinderungen sind oftmals die Folge. Deshalb gilt für alle Aktivitäten am und im Wasser: Aufmerksamkeit schützt das Leben des Kindes!“

Private Pools als Gefahr

Jeder fünfte Ertrinkungsunfall endet tödlich, und viele Kinder müssen nach einem solchen Unfall mit einer schweren geistigen Behinderung leben.

Walter Schieferer: „Fast die Hälfte aller Ertrinkungsvorfälle passiert in öffentlichen Schwimmbädern oder Seen, rund ein Viertel im eigenen Pool. Danach folgen Flüsse und Teiche bzw. Biotope. Betrachtet man aber nur die Ertrinkungsunfälle mit Todesfolge, sind private Pools und Flüsse an erster Stelle. Auf sie entfallen je 30 Prozent der tödlichen Unfälle.“

In öffentlichen Schwimmbädern ist die Überlebensrate nach einem Ertrinkungsunfall hingegen relativ hoch, weil das zu ertrinken drohende Kind in den meisten Fällen rasch bemerkt beziehungsweise aufgefunden wird. Außerdem gibt es hier in der Regel eine effiziente Rettungskette. Adolf Schinnerl: „In privaten Pools hingegen wird das Kind oft erst spät bemerkt. Auch sind die Erste-Hilfe-Kenntnisse der Aufsichtsperson häufig mangelhaft.“ Und der erfahrene Notarzt ergänzt: „Ertrinkende führen einen Kampf gegen die Zeit. Sich über Wasser zu halten ist kaum länger als ein paar Minuten möglich. Je nach Ursache gehen Betroffene auch sofort unter. Schon nach vier bis fünf Minuten unter Wasser tritt aufgrund des Sauerstoffmangels der Herz-Kreislauf-Stillstand ein. Sofortige Hilfe ist daher das Um und Auf. Dennoch gilt für Ersthelfer*innen: Die eigene Sicherheit steht an erster Stelle.“

Sicherer Badespaß

Mit dem gemeinsamen Tag der Sicherheit wollen die österreichischen Länderversicherer einen Beitrag leisten, um das Leben unserer Kleinsten sicherer zu machen. TIROLER Vorstand Mag. Franz Mair: „Unaufmerksamkeit kann in diesem Zusammenhang schicksalshafte Konsequenzen haben. Umgekehrt kann durch ein paar Vorsichtsmaßnahmen und das Einhalten weniger Grundregeln viel Leid vermieden werden. Mit unserer Aktion wollen wir dazu beitragen, auf diese einfachen, aber sehr wirkungsvollen Vorkehrungen hinzuweisen. Deshalb sind ab sofort in allen Kundenbüros und bei den Kundenberater*innen der TIROLER Informationsfolder mit dem Motto ,Sicherer Badespaß‘ kostenlos erhältlich.“

Tipps für sicheren Badespaß:

  • Behalten Sie Kinder immer im Auge, vor allem Kleinkinder müssen in der Nähe von Wasser immer in Sicht- und Rufweite sein.
  • Ist Ihr Kind verschwunden, suchen Sie zuerst am und im Wasser – bei einem Ertrinkungsunfall zählt jede Minute!
  • Sichern Sie Pools, Biotope und Schwimmteiche am besten mit einem 1,5 m hohen Zaun und einer selbstschließenden Tür.
  • Entleeren Sie Planschbecken nach Gebrauch – auch geringe Wassertiefen sind gefährlich. Oft unterschätzt: Für Babys und Kleinkinder kann bereits eine Wassertiefe von 3 bis 10 cm zur tödlichen Gefahr werden.
  • Schwimmflügel oder -reifen, Luftmatratzen, aufblasbare Schwimmtiere oder ähnliches sind Schwimmhilfen, bieten aber meist nur unzureichend Schutz vor dem Ertrinken.
  • Vergewissern Sie sich vorab, ob Kinder, die Sie mitbetreuen, tatsächlich sicher schwimmen können.
  • Natürliche Gewässer wie das Meer, Seen oder Flüsse bergen zusätzliche Gefahren wie beispielsweise Strömungen. Machen Sie Ihre Kinder darauf aufmerksam!
  • Aufsichtspersonen sollten einen Kindernotfallkurs absolvieren, um im Ernstfall schnell und richtig reagieren zu können.

Vereinigung der Österreichischen Länderversicherer und ihr Tag der Sicherheit

Die Vereinigung ist das Netzwerk der sechs in Österreich tätigen Länderversicherer (Kärntner Landesversicherung, Grazer Wechselseitige Versicherung, Niederösterreichische Versicherung, Oberösterreichische Versicherung, Tiroler Versicherung und Vorarlberger Landesversicherung). Gemeinsam beschäftigen die Unternehmen über 3.570 Mitarbeiter*innen in sechs Zentralen und betreuen rund 1,6 Mio. Kund*innen mit über 6,4 Mio. Verträgen. Mit dem bereits zum 14. Mal stattfindenden Tag der Sicherheit setzen die Österreichischen Länderversicherer ein Zeichen für mehr Sicherheit im Land.

Weitere Infos und bei Rückfragen:
Martin Reiter, Tel. 0512-5313-1219 oder 0676/82 82 82 19, %20martin.reitertiroler.at

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